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Schwerpunkt: Endokrinologie / Diabetologie

Knotenstruma


Definition
Bei der Knotenstruma handelt es sich um eine Vergrößerung der Schilddrüse mit gleichzeitigem Knotennachweis. Bei Frauen spricht man von einer Struma ab einer Schilddrüsengröße von 18 ml und bei Männern ab einer Schilddrüsengröße von 25 ml.

Epidemiologie der Knotenstruma
Eine in Deutschland durchgeführte Querschnittsuntersuchung (Papillon-Studie) zeigte, dass etwa jede fünfte Frau bzw. jeder fünfte Mann eine Vergrößerung der Schilddrüse und/oder Knoten der Schilddrüse hat.

Symptomatik
Im Falle fehlender autonomer Areale geht eine Schilddrüsenvergrößerung häufig ohne eine Schilddrüsen­funktionsstörung einher, d.h. Patienten berichten über eine zufällig aufgefallene Schilddrüsevergrößerung und/oder andere klinische Symptome wie ein Kloßgefühl im Hals. Im Falle einer gleichzeitig bestehenden Autonomie kann es zu einer Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose) kommen mit klassischen Symptomen wie Gewichtsverlust, Schweißneigung, Zittern, Schlafstörungen und vermehrten Stuhlgängen.

Diagnostik der Knotenstruma
Die Diagnostik der Knotenstruma sollte bevorzugt in einem endokrinologischen Zentrum erfolgen.

  1. Schilddrüsensonographie:
    Die Schilddrüsensonographie sollte durch einen erfahrenen Ultraschalluntersucher durchgeführt werden. Insbesondere wird auf die Größe der Schilddrüse, auf die Echotextur und auf eventuell vorhandene Knoten geachtet. Diese Knoten werden entsprechend ihres Echomusters in echonormale, echoarme, echoreiche und echokomplexe Knoten eingeteilt. Echofreie Knoten finden sich bei einer Zyste. Parallel hierzu sollte auch die Durchblutung mittels einer Duplexsonographie bestimmt werden.
  1. Schilddrüsenszintigraphie:
    Mittels einer Schilddrüsenszintigraphie können wichtige Hinweise für die Dignität von Schilddrüsenknoten gewonnen werden. Dabei geht es um die Einschätzung, ob die Knoten Schilddrüsenhormon produzieren (warme bzw. heiße Knoten) bzw. kein Schilddrüsenhormon produzieren (kalte Knoten). Bei sogenannten heißen Knoten handelt es sich um Adenome, bei kalten Knoten muss die Möglichkeit eines Schilddrüsen­karzinoms in Betracht gezogen werden.
  1. Feinnadelaspirationsbiopsie:
    Im Falle eines kalten Knotens und bei sonographischem Hinweis auf einen möglicherweise vorliegenden bösartigen Schilddrüsenprozesses sollte eine Feinnadelaspirationsbiopsie durchgeführt werden. Dies sollte unter Ultraschallkontrolle erfolgen, wobei unter Aspiration Schilddrüsenzellen abpunktiert werden. Das Präparat wird einem Pathologen zur weiteren Beurteilung zur Verfügung gestellt.
  1. Schilddrüsenfunktionsteste:
    Für die Diagnostik einer Struma nodosa sollten die freien Schilddrüsenwerte und der TSH-Wert bestimmt werden. Im Falle einer latenten oder auch manifesten Hyperthyreose ist der TSH-Wert erniedrigt (häufig unter 0,01 µU/ml). Bei einer manifesten Hyperthyreose sind die freien Schilddrüsenwerte erhöht. Schilddrüsenmalignome gehen häufig nicht mit Schilddrüsenfunktionsstörungen einher.

Therapie der Knotenstruma
Im Falle einer deutlich vergrößerten Schilddrüse und in Abhängigkeit des Lebensalters des Patienten sollte eine Operation angestrebt werden. Der Umfang der Operation hängt von der Größe der Schilddrüse und der Anzahl und Lokalisation der Knoten ab. Im Falle von einem einzelnen Knoten ohne Malignitätshinweis kann eine Enukleation des Knotens durchgeführt werden. Bei ausgedehnteren Befunden kann eine komplette Thyreoidektomie notwendig werden. Im Falle eines Schilddrüsenkarzinoms hängt der Umfang der Operation von der Tumorgröße und der Tumorart ab. Häufig ist eine komplette Thyreoidektomie und eine sogenannte Neck-dissection (mit Lymphknotenentfernung) notwendig.

Bitte beachten Sie: Abklärung und Therapie einer Knotenstruma sollte unbedingt in einem endokrinologischen Zentrum erfolgen.

Autoren:  Prof. Dr. med. M. Schott und Prof. Dr. med. W. A. Scherbaum
Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie
des Universitätsklinikums Düsseldorf

Quelle: www.knotenstruma.de